Mehr Bewusstsein für zahngesunde Ernährung

Dass Ernährung und Zahngesundheit eng miteinander verknüpft sind, ist keine neue Erkenntnis. Karies, Parodontitis und Zahnerosionen werden nach aktueller Evidenz durch Ernährungsgewohnheiten beeinflusst. Aktuell bestätigt die Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS • 6), dass ein zu hoher Zuckerkonsum die Zahngesundheit der deutschen Bevölkerung beeinträchtigt [1].

Bei der Analyse der Teilgruppen, die am häufigsten Zucker zu sich nehmen, zeigten sich systematische Unterschiede in der Karieserfahrung. Hierzu wurde der Marburger Zucker Index [2] für die Häufigkeit des Zuckerkonsums herangezogen und hiervon die jeweils oberen und unteren 10 % als Teilgruppen betrachtet. Nach der Teilgruppenanalyse haben 12-Jährige und jüngere Senioren, die häufig Zucker konsumieren, mehr Karies. Die Autoren der DMS • 6 fordern daher ein stärkeres Bewusstsein für zahngesunde Ernährung – insbesondere bei vulnerablen Gruppen wie Kindern und älteren Menschen.

Zahngesunde Empfehlungen

Wie die konkreten Empfehlungen für eine zahn- und allgemeingesunde Ernährung gegenüber Patienten ausfallen sollten, wurde evidenzbasiert im Positionspapier der BZÄK dargestellt:

  • Zucker reduzieren: Die tägliche Aufnahme sollte 25 bis maximal 50 g Haushaltszucker nicht überschreiten [4]. Zucker und andere raffinierte Kohlenhydrate fördern Karies und wirken entzündungsfördernd auf das Zahnfleisch [5].
  • Vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung bevorzugen: Natürliche, gering verarbeitete Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Obst sollten hochverarbeiteten, ballaststoffarmen Produkten (z. B. Weißmehl, Säfte) vorgezogen werden. Eine ausreichende Vitamin-B12-Versorgung sollte dabei sichergestellt sein [6].
  • Vielseitig und nährstoffreich essen, damit wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente dem Organismus ausreichend zugeführt werden. Für Zähne und Parodont sind die Vitamine A, B, C, D, E und Kalzium förderlich [7]. Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sollten idealerweise täglich auf den Tisch kommen.
  • Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren in Fisch, Algenöl, Leinsamen und Nüssen zu sich nehmen; entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren meiden [8].
  • Ausreichend trinken: Besonders im Sommer wichtig – mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit täglich, bei Hitze oder körperlicher Aktivität mehr.
  • Säurehaltige Zwischenmahlzeiten und Getränke vermeiden: Diese fördern die Zahnerosion.

„Al Dente“: zahngesund genießen mit den Professoren Tennert und Wölber

Wie sich eine zahngesunde Ernährung konkret und schmackhaft umsetzen lässt, zeigen Prof. Dr. Christian Tennert und Prof. Dr. Johan Wölber in ihrem neuen Kochbuch „Al Dente“ [9]. Die Rezepte sind frei von zugesetztem Zucker und Weißmehl und setzen auf ballaststoffreiche, nährstoffdichte Zutaten – von herzhaften Hauptgerichten bis zur zuckerfreien Nachspeise.

„Al Dente“ ist mehr als ein Kochbuch – es ist ein Praxisratgeber für alle, die Prävention auf den Teller bringen wollen.