Visalys® CemCore hält was es verspricht: So wurde die Bruchbelastbarkeit in der Uniklinik getestet

Kettenbach Dental lässt seine Materialien in Unikliniken bzw. in werkstoffkundlichen Einrichtungen auf Herz und Nieren überprüfen. Aber wie gehen Wissenschaftler bei der Materialprüfung eigentlich vor, um klinisch relevante Daten für die Anwender zu generieren? Ein Blick ins Labor.

In einer Maschine mit unzähligen Kammern und Schläuchen bewegen sich die Prüfkörper unablässig auf und ab. Sie treffen mit einer Kraft von 50 N auf Antagonisten und sind Temperaturschwankungen ausgesetzt. „Thermomechanische Belastung (TCML: thermally cycled and mechanically loaded)“ nennt sich dieser Vorgang in der Fachsprache. Prof. Dr. Dipl.-Ing. Martin Rosentritt und sein Team überprüfen in ihrem Kausimulator in der Abteilung Prothetik der Universitätsklinik Regensburg Materialeigenschaften von Dentalmaterialien in der simulierten Langzeitbelastung. Dazu lassen sie sie künstlich altern.

Das Kompositmaterial Visalys® CemCore wurde einem solchen Test unterzogen. Um ganz sicher zu gehen, dass der Anwender mit dem Befestigungs- und Stumpfaufbaumaterial auf die Dauer keine Überraschungen erlebt, gab Kettenbach Dental diese Untersuchung in der Regensburger Uniklinik im Jahr 2020 in Auftrag. Was im eigenen Labor des Dentalunternehmens funktioniert hat, wollte man von der Universität bestätigt wissen.

Ein Alleskönner auf dem Prüfstand

Visalys® CemCore leistet Außergewöhnliches: Das Kompositmaterial kann sowohl für die Befestigung von indirekten Restaurationen als auch für Stumpfaufbauten eingesetzt werden. Dafür musste bei dem Materialsystem ein Spagat eingegangen werden. Das Komposit Visalys® CemCore ist hydrophob (wasserabstoßend) – eine untypische Eigenschaft für Befestigungskomposite, müssen diese doch in der Regel hydrophil (wasseranziehend) sein, damit sie gut am Dentin haften. Hydrophobe Eigenschaften aber sind für den Stumpfaufbau nötig: Würde der Stumpfaufbau (zu viel) Wasser aufnehmen, könnte das Material aufquellen und die Krone sprengen.

Das System von Visalys® löst diese Problematik auf: Visalys® CemCore beinhaltet besondere hydrophobe Monomere, wodurch eine Quellung sowie die Aufnahme von Farbstoffen verhindert werden. Der Visalys® Tooth Primer, das Adhäsiv des Systems und speziell für das Produkt entwickelt, ist hingegen hydrophil. Mit der von Kettenbach Dental entwickelten Active-Connect-Technology (ACT) wird die sichere Verbindung von Komposit und Adhäsiv zur Zahnsubstanz mit hohen Haftwerten erreicht und der scheinbare Gegensatz überwunden.

Dass dieser Spagat zwischen hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften in vitro hält, zeigte die Regensburger Untersuchung: 8 extrahierte Molaren wurden mittels CAD/CAM-Restaurationen überkront. Sowohl der Stumpfaufbau als auch die adhäsive Befestigung der Kronen auf den Molaren erfolgte mit Visalys® CemCore. Diese Prüfkörper wurden zunächst 90 Tage in Wasser gelagert, was dem Material Gelegenheit zur Wasseraufnahme gab und somit einen ersten Stresstest darstellte. Anschließend folgte ein künstlicher Alterungsprozess im Kausimulator – entsprechend 10 Jahren Abnutzung im Patientenmund – wie oben beschrieben. Das Ergebnis (1): Alle Kronen überlebten den Test; es entstanden weder Risse, noch löste sich der Haftverbund.

Danach wurde noch einmal genauer überprüft, ob die simulierte Alterung die Belastbarkeit des Materialverbunds geschwächt hat, indem die Bruchfestigkeit der Kronen gemessen wurde. Für die Prüfung der Bruchbelastbarkeit wurde wieder eine Maschine eingesetzt, die die maximale mechanische Belastung bis zum Bruch der Krone misst. Das Ergebnis (2): Die Bruchwerte der Kronen zeigten im Durchschnittswert eine Belastbarkeit, die auch einer erhöhten Belastung, etwa bei Bruxismuspatienten, standhalten sollte.

Link zur Untersuchung: „Mit Visalys® CemCore befestigte keramische CAD-CAM-Kronen auf einem Stumpfaufbau aus Visalys® CemCore“